Hermannspiegel
Kleinster Ortsteil der Marktgemeinde Haunetal mit zur Zeit 37 Einwohnern. Zwei große Linden markieren den Eingang eines ehemaligen Friedhofes, der heute nicht mehr vorhanden ist.
Erstmalige urkundliche Erwähnung im Jahr 1396 in den Fuldaer Akten von Buchenau. Hermannspiegel entstand vermutlich an einer Haunefurt, über die man vom Bergkamm bei Siegwinden auf die gegenüberliegende Hauneseite kam. Der Name hat sich im Laufe der Jahrhunderte verändert: zunächst „Hamenspiegel“, „Hamenspiel“, „Hemen“, „Hunespiegel“ und „Haunespiegel“. 1789 erstmals dokumentiert unter dem heutigen Namen „Hermannspiegel“.
Um den ursprünglichen Standort des Dorfes am „Heiligenberg“ geht es in der Sage um die Jungfrauen, die einen Korb voller Taler im Berg bewachen, von denen der Wanderer mitnehmen darf, soviel der tragen kann, solange er kein Wort beim Sammeln des Geldes spricht, denn sonst muss er im Berg bleiben und darin schmachvoll umkommen (Wilhelm Neuhaus: Sagen und Schwänke).
Im Gemarkungsbereich Hermannspiegel liegt ebenfalls der Weiler Siegwinden unmittelbar an dem überörtlichen Verbindungsweg Bad Hersfeld - Fulda. Dieser Weiler wird bereits 1150 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda erwähnt. 1494 bis 1498 wird der Ort als Wüstung geführt und gehörte zum Gericht Wehrda. Im Jahre 1790 wird er dem Gericht Neukirchen zugerechnet. Heute befindet sich an den ehemals zwei Bauernhöfen eine Kinderferienerholungs-
stätte der Missionswerke „Friedens-
stimme“ und „Brücke zur Heimat“.